Neue Studie zur biologischen Vielfalt der kanarischen Gewässer

Neue Studie zur biologischen Vielfalt der kanarischen Gewässer

05.03.2021; Kanaren – Wissenschaftler des ozeanografischen Zentrums der Kanarischen Inseln haben in Zusammenarbeit mit der Universität La Laguna (ULL) und dem Biodiversitätsdienst der kanarischen Regierung eine gründliche Analyse der Artenvielfalt der geschützten Meeresräume der Banco de la Concepción sowie des Ostens und Südens von Lanzarote und Fuerteventura durchgeführt.  Diese Gebiete mit einer Gesamtfläche von mehr als zwei Millionen Hektar wurden 2016 im Rahmen des Red Natura zu Orten von gemeinschaftlicher Bedeutung (LIC) erklärt, und derzeit arbeitet das Projekt LIFE INTEMARES daran, das Schutzniveau als besondere Naturschutzzonen (ZEC) zu erhöhen. Die zwischen 2009 und 2018 durchgeführte Studie analysiert die Artenvielfalt der beiden LICs und der darin bekannten Arten – etwas mehr als 1.700.  Der Banco de la Concepción, 75 Kilometer nordöstlich von Lanzarote, ist ein kreisförmiger und fast flacher Unterwasserberg, der sich von einem mehr als 2.600 Metern tiefem Grund bis zu 150 Meter Tiefe erhebt.  Die Lage und Morphologie der Bank und seine Widerstände gegen Strömungen verursachen das zutage treten von nährstoffreichem Wasser und machen diesen Unterwasserberg zu einer Oase der Artenvielfalt. Als Ergebnis zieht das Ufer neben benthischen Arten zahlreiche Meeresorganismen an, von Plankton bis zu kleinen Fischen, aber auch Thunfische und Haie sowie Wale oder Schildkröten auf der Suche nach Nahrung. Es wird ebenfalls als ein besonderes Schutzgebiet für Vögel (ZEPA) betrachtet, da er eine außerordentliche Bedeutung für die Fütterung von Arten wie Sepiasturmtaucher, Sturmvögel, Sturmwellenläufer, Seeschwalben, Möwen oder Raubmöwen ist.  Auf der anderen Seite ist die im Osten und Süden von Lanzarote bis Fuerteventura ausgedehnte Fläche von mehr als 14.000 km2, die die Inseln des Chinijo-Archipels, die gesamte Küste östlich von Lanzarote und Fuerteventura und die Unterwasserbänke von Amanay und El Banquete im Süden umfasst. Das enorme Ausmaß dieses Raumes und seine Vielfalt an Lebensräumen machen ihn zu dem Gebiet mit der größten Artenvielfalt. Zwanzig verschiedene Lebensräume wurden identifiziert, von Seegraswiesen bis hin zu Tiefseekorallen und Gorgoniengärten.  Darüber hinaus macht der Einfluss der nahe gelegenen afrikanischen Küste sowie die Entstehung von Tiefenwasser, welches durch die Verzahnung der Inseln und den Strömungen entsteht, diesen Raum zu einem der produktivsten Gebiete der Kanarischen Inseln.  Von den 30 Walarten, die auf den Kanarischen Inseln bekannt sind, wurden 28 in den Gewässern der LICs registriert, unter denen die Tieftauchenden wie Schnabelwale, die aufgrund der Existenz der Seeberge und des steilen Hangs hier einen idealen Lebensraum finden. 

Bildquelle: 20 Minutos 

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