Forschung über Franco’s Konzentrationslager auf den Kanarischen Inseln

Forschung über Franco’s Konzentrationslager auf den Kanarischen Inseln

Kanaren; 20.03.2019 – – Der Journalisten Carlos Hernández de Miguel veröffentliche kürzlich ein neues Buch (Die Konzentrationslager von Franco (Ediciones B)) über die Konzentrationslager in Spanien. Zwischen 700.000 und 1 Million Spanier sollen aus politischen Gründen, seit dem Beginn der Bürgerkriegs bis in die 1960er Jahre, in derartige Lager gefangen gehalten worden sein. Viele von ihnen starben an Krankheit, Hunger und Entkräftung. 300 dieser Lager soll es im ganzen Land während der Herrschaft von Franco gegeben haben. Mindestens fünf Hauptlager befanden sich davon auf den Kanarischen Inseln. Hier ist eine Liste der bisher bekannten Lager auf den Kanaren, wobei einige zwischenzeitlich geschlossen oder verlegt wurden, oder aber “Zweigstellen” von Hauptlagern dienten:
Gran Canaria:
La Isleta (zeitweise)
Militärbasis Gando (ehemaliges Lazarett)
Las Torres
Teneriffa:
Fyffes
Barranco de Los Rodeos
Barranco de Vilaflor
Frauengefängnis von La Orotava
Fuerteventura:
Tefía auf  (nur für Homosexuelle)
El Hierro:
El Jablito
Schule von San Andrés (nur für Frauen)
Sowie diverse Schiffe in den Häfen die als Gefängnisse umgenutzt wurden.
Die Größe der Lager variierte ebenso. So waren in Fyffes 1.500 Personen inhaftiert, während es in El Jablito nur 60 gewesen sein sollen.

Rund 20.000 auf den Kanaren in die Lager verschleppte Personen haben diese nicht wieder lebend verlassen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Archive “gesäubert” um Beweise an die Existenz dieser Lager zu vernichten. Eine weitere große Säuberungswelle gab es dann in den 1960er-Jahren, nach dem die letzten Lager aufgelöst wurden. Daher ist der Nachweis dieser Lager heute sehr schwer und teilweise nur durch Erzählungen von Zeitzeugen oder deren Nachfahren rekonstruierbar. Als besonders brisant gilt, das Gestapo-Führer aus dem Dritten Reich bei der Ausbildung des Lagerpersonals, der Armee-Streitkräfte und der allgemeinen Polizeibehörden geholfen haben sollen. Wie in den Gulags unter Stalin oder in den KZs von Hitler, mussten die Gefangenen als Arbeitssklaven herhalten. Auch hier galt die Devise: “Vernichtung durch Arbeit”. Offiziell wurde keiner der politischen Gefangenen je angeklagt oder vor Gericht gestellt und ebenso werden sie bis heute nicht als Opfer der Franco-Diktatur angesehen. Auch nach 40 Jahren gilt “ein Pakt der Stille” zu diesem dunklen Thema.

Die Abbildung zeigt Lagerinsassen im Konzentrationslager Gando (Gran Canaria)
Bildquelle: eldiario es

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