Norwegian-Tochtergesellschaften in Schweden und Dänemark insolvent

Norwegian-Tochtergesellschaften in Schweden und Dänemark insolvent

Oslo; 21.04.2020 – – Wie mehrere internationale Medien übereinstimmend berichten, hat Norwegian für ihre Tochtergesellschaften in Schweden und Dänemark Insolvenz angemeldet. Die norwegische Muttergesellschaft soll allerdings weiterbestehen.

Neben der Schließung der Tochtergesellschaften wurden zudem auch Verträge mit Personalfirmen in Spanien, Großbritannien, Finnland, Schweden und den USA gekündigt. Norwegian hat in letzter Zeit ihre Crews häufig über solche Firmen bezogen anstatt diese direkt anzustellen. Laut New York Times werden insgesamt 4.700 Piloten und Flugbegleiter betroffen sein. Dem gegenüber stehen 2.000 Crew-Mitglieder die weiterhin in Norwegen, Italien und Frankreich angestellt bleiben. Es ist also davon auszugehen, dass das Angebot deutlich heruntergefahren und die Flotte entsprechend verkleinert wird. Derzeit betreibt Norwegian insgesamt 124 Flugzeuge vom Typ Boeing 737 und 787. Davon sind laut Wikipedia alleine 48 bei der schwedischen Tochter im Dienst.

Wie auch Flybe und South Afrian Airways hatte Norwegian in den vergangenen Jahren immer wieder Profitabilitäts- und Liquiditätsprobleme. Bereits Anfang letzten Jahres hatte man mehrere Basen und Flugzeugbestellungen gestrichen. Zuletzt sah die Situation allerdings wieder etwas besser aus, die Profitabilität stieg und im November 2019 konnte man sich durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von 250 Millionen Euro auch mehr finanziellen Spielraum verschaffen.
  
Die finanziellen Probleme bei Norwegian sind zwar auch auf eine zu schnelle Expansion zurückzuführen aber man kann Norwegian Air Shuttle auch als absoluten Pechvogel der Branche bezeichnen. Für die ab 2013 unternommenen Langstrecken setzte Norwegian vollständig auf neue Flugzeuges des Typs Boeing 787, die erst aufgrund von Batterieproblemen gegroundet wurde und später mit massiven Triebwerksprobleme zu kämpfen hatte. So musste Norwegian immer wieder teure Wet-Lease-Verträge eingehen, u.a. wurde ein Airbus A380 von Hi Fly zwischen London und New York eingesetzt.

Bereits 2013 hatte Norwegian auch bei der Boeing 737 MAX zugegriffen. Die ersten von über 100 bestellten Maschinen wurden ab Mitte 2017 ausgeliefert und stehen jetzt seit mehr als ein Jahr am Boden herum. Auch hiervon ist Norwegian also massiv betroffen und musste die geplante Expansion absagen, teure Wet-Lease-Verträge eingehen und vermutlich aufgrund dessen auch Basen schließen.

Quelle: Travel-Dealz

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