Bauindustrie auf Teneriffa verwendet 47% illegal bezogene Zuschlagstoffe

Bauindustrie auf Teneriffa verwendet 47% illegal bezogene Zuschlagstoffe

Teneriffa; 17.07.2018 – – Die Bauindustrie auf Teneriffa verarbeitet geschätzte 47% illegal bezogene Zuschlagstoffe, prangert die Fepeco (Provinz Federation of Construction) an. Die für Neubauten verwendeten Rohmaterialien, Füllstoffe und Zuschlagstoffe für den Beton, stammen zum großen Teil aus Abbruchbeton, für den es weder Garantie noch einen CE-konformen Nachweis der Herstellung gibt.
Legale Steinbrüche sind knapp auf Teneriffa und denen geht das legale Material aus. Die zwei verbliebenen Steinbrüche in Arico und Los Pasitos können den Bedarf der Bauindustrie, mit neuen Gestein, nicht decken. Daher greifen Bauunternehmer auf Aufbereitungsanlagen für Bauabfälle zurück, was rechtswidrig ist. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2018 wurden in Teneriffa 327.000 Tonnen Gesteinskörnungen für Beton, Asphalt und Mörtel verbaut. Doch nur 172.000 Tonnen stammen aus den Steinbrüchen, mit rechtlich einwandfreien CE-Kennzeichnungen und Garantien der Hersteller. Der fehlende Teil stammt aus den Recycling-Aufbereitungsanlagen für Abbruchgestein und Beton. Die Qualität dieses Materials ist höchst unterschiedlich und die Verwendung dieses Materials ist eingeschränkt.
Bei einer Konferenz zur nachhaltigen Versorgung von Gesteinskörnungen in der Europäischen Union, die im November 2017 in Tallinn stattfand, wies man darauf hin, dass Gesteinskörnungen nur dann wiederverwertet werden sollten, wenn sie technisch, ökologisch und ökonomisch vertretbar sind. In Europa erfüllen nur 14% der vermarkteten Zuschlagstoffe diese Anforderungen.
Auf Teneriffa können die Abbruchbeton-Recycling-Anlagen 16 mal mehr Zuschlagstoffe produzieren als es in den Steinbrüchen möglich ist.
Der Präsident des Bauverbandes erklärt daraufhin, dass bei dem für Neubauten verwendeten Abbruchbeton 20% mehr Zement beigemischt wird, um die Qualität auszugleichen, die dem recycelten Abbruchbeton-Granulat fehlt.
Das beste Beispiel für die minderwertige Qualitat von Abbruchbeton-Granulat sieht man an den Strassen bei denen nach wenigen Monaten die Strassendecke anfängt zu bröckeln.
Der Präsident der Arbeitgeber äußerte dazu, dass es auf der Insel ein Problem mit Zuschlagstoffen gibt, aber nicht, weil es einen Mangel gibt, sondern “aufgrund des Mangels an Management, Planung, Fleiß und Effizienz der verschiedenen Verwaltungen, die die Entwicklung und Umsetzung von legalen Steinbrüchen unmöglich machen”.
Wenn einer der letzten beiden Steinbrüche, in Los Pasitos, in den nächsten Monaten geschlossen wird, wird sich die Lage weiter verschärfen.
Die Regierung muss neue Steinbrüche genehmigen, die qualitativ hochwertige Zuschlagstoffe produziert, ansonsten bleibe nur der teure Import oder aber, wie bisher, die illegale Verwendung von Zuschlagstoffen aus Abbruchbeton mit unberechenbarer Qualität.

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