Eine Person mit vier Tragödien – das harte Schicksal der Hilda Siverio vom Sunset290 auf Teneriffa
Teneriffa; 16.04.2018 – – Es gibt Menschen die trifft es doppelt hart und manche gleich viermal schlecht in kurzer Zeit. So ist es Hilda Siverio auf Teneriffa ergangen.
Als Mitbetreiberin des erst kürzlich von der Polizei geräumten Hotel-Restaurants “Sunset290”, leidet sie schon seit Jahren an einer schweren Brustkrebserkrankung. Die letzte Woche war für sie wie ein durchgehender Schock, als ihr Lokal von der Polizei, nach Ablauf des gerichtlichen Schließungstermins, zwangsgeschlossen wurde, erzählte sie der Zeitung “Diario de Avisos”. Es ist eine Geschichte die für einen Film geschrieben worden sein könnte. Niemand vom Stadtrat La Orotava habe sich persönlich bei ihr gemeldet, aber sie weiss, das es viele Mitbewerber gibt, die sich über die Schließung ihres “Wahrzeichens im Norden von Teneriffa” freuen. Nun fehlt ihr auf einen Schlag einen Teil ihres Einkommens. Doch damit nicht genug.
Der erst letzte Woche wegen Totschlags und illegalem Waffenbesitzes verurteilte 83 Jahre alte Jacinto Siverio ist ihr Vater. “Mein Vater leidet bitter” sagt sie. Nicht weil er seine Familie vor ihm und seinen kriminellen Komplizen gerettet und seine Frau aus der Folter des “Opfers” befreit hat, sondern weil der junge Mann durch seinen Schuss aus einer illegalen Pistole sein Leben verloren hat. Ein Mann der aus der Sicht von Jacinto noch sein ganzes Leben vor sich hatte und das durch ihn ausgelöscht wurde. Am hellen Tage versuchte eine Gruppe von maskierten Einbrechern das abgelegene Haus zu betreten und darin Wertsachen zu stehlen. Das dort eine Familie im Haus war, interessierte die Täter nicht. Während die Mutter von dem erschossenen Kriminellen gefoltert wurde um den Standort von Wertsachen im Haus zu erpressen, ergriff der Vater eine Gelegenheit und holte seine nicht registrierte Pistole, mit der er auf den 26 Jahre alten Täter schoss. Dieser verstarb noch an Ort und Stelle. Vom Opfer, das sich im eigenen Haus selbstverteidigte, ist er durch die Justiz zum Täter geworden. Selbst die Staatsanwaltschaft forderte die Einstellung des Verfahrens in Bezug auf Notwehr und eine Bewährungsstrafe wegen illegalem Waffenbesitzes. Die Jury verurteilte ihn jedoch für die Notwehr mit Todesfolge zu zwei Jahre Haft und wegen dem Waffenbesitz zu 2,5 Jahren Haft auf Bewährung. Die Mutter hat das Anwesen sieben Monate nicht mehr betreten können, der Vater kann es bis heute nicht. Er erträgt es dort nicht. Hilda will für ihren Vater juristisch kämpfen bis er vor Gericht für “unschuldig” erklärt wird. Sie kann die Geschworenen nicht verstehen. Wegen des Gerichtsverfahrens um ihren Vater, musste Hilda eine Krebsoperation verschieben. Sie kämpft seit langer Zeit gegen die Krankheit und verlor bereits ihren Bruder an den Krebs. Dann wurde sie schwanger und bekam einen Sohn der als Frühchen auf die Welt kam, er heisst Richard, benannt nach dem verstorbenen Onkel. Während der ersten 5 Monate konnte sie sich nicht um ihren Sohn kümmern, da sie wegen dem Krebs im Krankenhaus lag. Für eine Zeit gewann sie den Kampf, doch dann erkrankte ihr Lebensgefährte ebenfalls an Krebs. “Wie viel mehr kann ein Mensch aushalten? Ich weiß es nicht …” sagt sie, ohne dabei ihren Humor nicht zu verlieren. Die Art wie sie mit all’ dem Leid umgeht, macht sie stark. “Ich finde jeden Tag 500.000 Gründe, weiter zu kämpfen. Trotz allem! Ich habe die ganze Liebe der Welt in meinem Mann, meinen Kindern und in meiner Familie.”