Gran Canaria als Zuflucht für 629 afrikanische Flüchtlinge auf der Aquarius?
Gran Canaria; 12.06.2018 – – Die Präsidentin des Cabildo de Gran Canaria, Magdalena Valerio, hat an den Minister für Arbeit, Migration und soziale Sicherheit einen Brief geschickt. Sie hat ihm für die Entscheidung beglückwünscht, die afrikanischen Flüchtlinge aufzunehmen, die sich auf dem Schiff “Aquarius” befinden. Ursprünglich wollte das als Flüchtlings-Transfer-Shuttle missbräuchlich genutzte und Schleuserbeihilfe leistende Schiff, die Wirtschaftsflüchtlinge in Italien absetzen. Doch nach dem dort bereits hundertausende aus dem Mittelmeer gerettete Migranten einen immer schlimmer werdenden Schaden im Land anrichten, will Italien die bereits anwesenden südländischen Migranten schnellstmöglich Richtung Norden (BRD) los werden und hat gleichzeitig alle Häfen für neu ankommende Flüchtlinge geschlossen. Gleiches hat der Inselstaat Malta gemacht. Beide Staaten betrachten die Hilfsorganisationen, die die Flüchtlinge in Sichtweite der nordafrikanischen Küste im Mittelmeer aufnehmen, als unfreiwillige Helfer der Schleuser, die das Flüchtlingsproblem noch mehr verschärft. Denn die Schleuser wissen, dass die in Lybien oder Tunesien gestartet Boote nur wenige Km fahren müssen, und rufen dann die europäischen, teilweise auch deutschen Rettungsschiffe zur Hilfe um die Menschen aus den Schlauchbooten oder Wasser aufzunehmen.
Spanien hat angeboten dass die 629 aus dem Wasser geretteten Flüchtlinge in Valencia von Bord gehen dürfen. Daraufhin hat auch Frau Valerio angeboten, dass Gran Canaria humanitäre Hilfe in diesem Fall leisten kann. Genau genommen würde dies so aussehen, dass die Flüchtlinge nach Gran Canaria kommen dürfen, bis ihr Asylbescheid endgültig beschieden wurden.
Dieses Verhalten steht im starken Widerspruch zu der knallharten Anti-Flüchtlingspolitik, die die Kanaren seit Jahren betreiben. Dies führte dazu das nur noch wenige Pateras von Marokko aus in Richtung Kanaren aufbrechen, da sich bei den Flüchtlingen rumgesprochen hat, das ankommenden, meist aus der Subsahara-Regien stammten Migranten, postwendend in das Land zurück geschickt werden, wo ihr Boot her kam.
Frau Morales begründet ihr Zustimmung zur Aufnahme der 629 Aquarius-Flüchtlingen mit den Verpflichtungen des Völkerrechts. Diese Verpflichtungen scheinen andere EU-Staaten, wie Malta oder Italien, nicht ernst zu nehmen.