Clavijo sieht Einwanderungskrise und bittet dringend um Gespräch mit Sanchez
Kanaren; 19.06.2018 – – Wegen der zu erwartenden Zuspitzung der Flüchtlingskrise, bittet der Präsident der Kanarischen Inseln den Präsidenten von Spanien zum dringenden Gespräch. Da Italien, Malta und Griechenland ihre Häfen für weitere Flüchtlings-“Lieferungen” durch sogenannte Rettungsschiffe, geschlossen haben, ist zu erwarten dass die Kanaren für die afrikanischen Flüchtlinge interessanter werden. Seit dem Höhepunkt der Flüchtlingsströme im Jahre 2006, mit rund 40.000 Flüchtlinge in einem Jahr, ist die Zahl auf rund 400 pro Jahr zurück gegangen. Dies könnte sich nun ändern, da die klassische Fluchtroute über Italien nun verschlossen ist.
Es muss nun geklärt wie auf die kommende Situation reagiert werden kann und wie die Planungen seitens der Regierung in Madrid aussehen. Denn Spanien hat nicht nur die Kanaren, sondern auch direkt auf dem afrikanischen Kontinent zwei Exklaven die durch den Flüchtlingsstrom bedroht sind. In der Vergangenheit ist es mehrfach passiert das hunderte Flüchtlinge gleichzeitig die hohen Grenzzäune überwinden wollten und teilweise auch geschafft haben. Für die Kanaren wird eine Zunahme an Flüchtlingsbooten erwartet, die von Marokko oder Mauretanien aus in Richtung Kanaren aufbrechen. In gut der Hälfte der Fälle sind nicht nur Menschen an Bord, sondern auch ihre finanzielle “Starthilfe” in Form von illegalen Drogen. Schätzungen zu Folge kommt die Hälfte der abgelegten Boote nie an. Aus dem Grund wird das Seegebiet um die Kanaren im Umkreis von mehreren hundert Meile vorsorglich durch Suchflugzeuge abgesucht. In einigen Fällen melden die afrikanischen Behörden auch direkt Boote die gerade abgelegt haben oder in Richtung Kanaren ablegen wollen. Auch Handellschiffe melden regelmäßig kleine Holzboote oder Schlauchboote die auf dem Meer in Richtung Kanaren schaukeln. Ein tagelanger Albtraum im Takt der Wellen, ohne Sonnenschutz, ausreichen Nahrungsmittel oder hygienische Mindeststandards.
Bildquelle: Gobierno Canarias