Die Guanchen kannten keine Tabus bei Fleisch
19.10.2020; Teneriffa – Der Archäologe José Juan Jiménez, der im archäologischen Museum von Teneriffa arbeitet, hat die Ernährungsweise der Guanchen studiert. Die auf Teneriffa lebenden Guanchen ernährten sich hauptsächlich von Ziegen, Schafen und Schweinen. Ab und zu kamen aber auch Vögel, Eidechsen, Hunde und Katzen auf den Tisch. Die Ernährung war „hierarchisch“ gegliedert, denn bei den begrabenen Leichen wurde weniger Fleischanteil in der Nahrung nachgewiesen als in den mumifizierten Leichen. Das Wissen über die Guanche-Ernährung stammt aus ethnohistorischen Unterlagen über die archäologischen Restbestände sowie aus analytisch chemischen Techniken für menschliche Überreste. Gemüse und Fisch oder Meeresfrüchte wurden weniger gegessen, als man annehmen könnte, wobei die Bewohner der Nordhälfte mehr Gemüse konsumierten. Das Hauptnahrungsmittel war Gofio, ein Mehl, das aus über dem Feuer geröstetem Getreide bestand und mit Wasser, Milch oder Butter zu einem Brot angerührt wurde.
Bildquelle: El Diario